21. Leibniz-Konferenz 2016 — Systematisches Erfinden

Entwicklungen der TRIZ

(„Theorie des Lösens von Erfindungsaufgaben”)
Beginn einer umfangreichen Systematisierung

24.-25. November 2016
Best Western Hotel am Schlosspark
August Bebel Straße 1
09577 Lichtenwalde (Sachsen)

Veranstalter

LEIBNIZ-INSTITUT
für interdisziplinäre Studien e.V. (LIFIS)
Berlin-Adlershof

LIFIS organisiert Leibniz-Konferenzen zu verschiedenen wissenschaftlichen Themen mit interdiszi­plinärem Zuschnitt, um den Austausch über Fachgrenzen hinweg zu befördern. Das Tagungshotel in Lichtenwalde bietet hierfür eine angenehme Seminaratmosphäre für bis zu 50 Teilnehmer.

Programminhalte

In Zeiten sich weiter verkürzender Innovationszyklen steigt die Bedeutung eines strukturierten Innovationsmanagements sowohl auf unternehmens-organisatorischer als auch ingenieur-technischer Ebene. Fragen des systematischen Herangehens an mit Widersprüchen aufgeladene Anforderungen spielen ebenfalls im Requirements Engineering der Informatik eine zentrale Rolle. In Zeiten großer gesellschaftlicher Herausforderungen, wie sie demografische Probleme, Klimawandel oder weltweite Migrationsbewegungen stellen, wird es überdies immer wichtiger, auch übergreifende soziale Faktoren mit in den Blick zu bekommen.

Die „Theorie des erfinderischen Problemlösens” (TRIZ), die mittlerweile auf eine etwa 70-jährige Geschichte zurückblickt, kann als ein Versuch verstanden werden, derartige Herausforderungen methodisch anzugehen. Die Anfänge gehen auf den Erfindungsmethodiker G.S. Altshuller zurück, der bis in die 1990er Jahre hinein die klassische TRIZ entwickelte. Seit den 1960er Jahren bildeten sich Ableger der TRIZ in verschiedenen Ländern des Ostblocks, wobei im Zuge der Anpassung an die jeweiligen lokalen Bedingungen neue Varianten und variierende theoretische Zugänge entstanden. Nach 1990 fassten Ableger der TRIZ-Methodik auch jenseits des ehemaligen Eisernen Vorhangs Fuß und bildeten dort weitere Varianten aus. Seit über zehn Jahren wird TRIZ als Methode weltweit sowohl von mittelständischen Unternehmen als auch von Großkonzernen wie Samsung oder Ford eingesetzt.

Wegen der mittlerweile kaum mehr zu überblickenden Vielfalt an TRIZ-Ablegern gibt es seit mehreren Jahren das Bedürfnis, die theoretischen Grundlagen neu abzustecken. In Deutschland fand dies im April 2015 seinen ersten Niederschlag in der VDI-Richtlinie 4521 „Erfinderisches Problemlösen mit TRIZ – Grundlagen und Begriffe“. Ähnliche Bemühungen gab es bereits in den 1980er Jahren in den KDT-Erfinderschulen (KDT = Kammer der Technik war eine dem VDI vergleichbare Ingenieur-Organisation in der DDR), wozu auch umfangreiche Übersetzungen der original russischen TRIZ-Literatur ins Deutsche angefertigt und verlegt wurden. Die verschiedenartigen praktischen und theoretischen Erfahrungen aus den DDR-Erfinderschulen sind bisher kaum strukturiert in den gesamtdeutschen Diskurs eingeflossen.

Mit unserer 21. Leibniz-Konferenz wollen wir nun damit beginnen, eine genealogische Ordnung in die unübersichtliche TRIZ-Landschaft zu bringen. Die Aufarbeitung der Geschichte der zahlreichen TRIZ-Ableger ist kein Selbstzweck, sondern soll als Mittel dazu dienen, die TRIZ in ihren Variationen möglichst vollständig zu erfassen und dadurch weiter Entwicklungspotentiale aufzuschließen. Die Aufarbeitung der TRIZ-Geschichte können nur die TRIZ-ExpertInnen gemeinsam leisten, da sie alle wesentlicher Teil dieser Geschichte sind. Der Lohn dieser Aufarbeitung wird die strukturierte Kenntnis dieser Gesamtgeschichte und also auch der alternativen Theoriebildungsverläufe sein. Sie wäre ein hilfreiches Mittel zur Weiterentwicklung des jeweils eigenen TRIZ Ansatzes. Deshalb möchten wir ExpertInnen der verschiedenen TRIZ-Ableger von damals und heute als Vortragende gewinnen.

Programmkomitee

Justus Schollmeyer, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte, LIFIS, Berlin (Vorsitz)
Dr.-Ing. Robert Adunka, TRIZ Consulting Group, Sulzbach-Rosenberg
Prof. Dr. Hans-Gert Gräbe, Informatik, Uni Leipzig und LIFIS
Dipl.-Kulturwiss. Barbara Gronauer, StrategieInnovation, Hünfeld
Prof. Dr. Hans-Jochen Günther, Maschinenbau, FH Wismar
Prof. Dr. Kai Hiltmann, Maschinenbau, Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg
Prof. Dr. Karl Koltze, Konstruktionslehre, Hochschule Niederrhein, Krefeld
Prof. Dr.-Ing. Oliver Mayer, General Electric Global Research und TU München
Dipl.-Ing. Horst Thomas Nähler, Center for Product-Innovation, Lohfelden
Dr. Rainer Thiel, Mitbegründer der Erfinderschulen und Mitautor von ProHEAL und WOIS, Bugk bei Storkow
Dr. Dietmar Zobel, Ingenieurbüro für Systemtechnik, Wittenberg

In Zusammenarbeit mit dem triz-campus und der GETRA-M

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Die Konferenz wird unterstützt von Matriz Logo

Organisatorisches