7. Leibniz-Konferenz Sensorsysteme 2008

SENSORSYSTEME 2008. Sensornetzwerke, Stand der Forschung, Konsequenzen für die Gesellschaft

16. — 18.Oktober 2008
Best Western Hotel am Schlosspark, 09577 Lichtenwalde (Sachsen), Deutschland

Veranstalter:

LEIBNIZ-INSTITUT für interdisziplinäre Studien e.V. (LIFIS), Schloss Lichtenwalde
in Zusammenarbeit mit
LEIBNIZ-SOZIETÄT DER WISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

Programminhalte:

Die Konferenz – in der Nachfolge der 3. Leibniz-Konferenz vom Oktober 2006 – bildet eine Plattform für den interdisziplinären Dialog über das weit gespannte Thema Sensorsysteme.

Sensorsysteme, insbesondere drahtlose Sensorsysteme, finden zunehmend Verbreitung in immer mehr Bereichen menschlicher Tätigkeit – in der Gebäude-, Verkehrs- und Industrieautomatisierung, in der Medizintechnik u.a. zur Patientenüberwachung, im Sicherheitsbereich, in der Militärtechnik ebenso wie bei der Umweltüberwachung und der Präzisionslandwirtschaft.

Als Folge der enormen Produktivitätsschübe, die mit dieser Technik möglich werden, beginnt sich ein Massenmarkt für Produkte der Sensorsystemtechnik zu entwickeln, der das Potential hat, die bisherigen „Volumentreiber“ für elektronische Massenproduktionen – Personalcomputer und Mobiltelefone – um wenigstens zwei Größenordnungen zu übertreffen. Ein Markt, der aber zugleich durch die enorme Breite und Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten sehr fragmentiert ist und ausgezeichnete Chancen für hoch spezialisierte KMUs bietet.

Zugleich werden völlig neue Herausforderungen an die Entwicklung der Komponenten, aus denen Sensornetzwerke bestehen, gestellt. Diese Herausforderungen ergeben sich aus den für den wirtschaftlichen Erfolg solcher Systeme notwendigen Forderungen nach minimalen Herstellungs- und Betriebskosten, zeitlich nahezu unbegrenztem energieautarken Betrieb, höchster Zuverlässigkeit und Sicherheit sowie minimaler Baugröße und minimalem Energieverbrauch. Deshalb werden heute bereits vielfältige Entwicklungen für Miniatursensoren, extrem energiesparende Hard- und Softwarelösungen, autarke Energiegeneratoren und selbstorganisierende Netzwerke in großer Breite betrieben.

Die im Jahr 2006 veranstaltete 3. Leibnizkonferenz, die diesem Thema gewidmet war, hat ein ausgezeichnetes Forum für die lebhafte Diskussion des aktuellen Standes der Entwicklung auf diesem Gebiet und seiner Perspektiven geboten. Im Vordergrund stand dabei der interdisziplinäre Ansatz, der so charakteristisch für Sensorsysteme ist. Daher öffnet die auf Sensorsystemen beruhende „ubiquitäre Elektronik“ (auch als „ambient intelligence“ bezeichnet) ein weites Feld für Innovationen, insbesondere an den Schnittstellen unterschiedlicher Fachdisziplinen. Dies zu initiieren und zu fördern ist das hauptsächliche Ziel auch der diesjährigen Leibniz-Konferenz „Sensorsysteme 2008“. Überdies liegt ein wesentlicher Schwerpunkt auf dem Gebiet der Energieeinsparung in Sensorsystemen und mit Hilfe von Sensorsystemen. Die volkswirtschaftlichen Reserven auf diesem Gebiet sind ebenso exorbitant wie die Herausforderungen beim Erreichen dieser Ziele.

Schwerpunkte

1. Sensorsysteme für Prozess- und Zustandsüberwachung

  • Industrieautomatisierung (Einsatz drahtloser sowie lichtleiterverbundener
    Sensorsysteme)
  • Umweltmonitoring (Umweltüberwachung von Flüssen oder unbewohnten Gegenden, Präzisionslandwirtschaft)
  • Health-Monitoring für kritische Komponenten, Geräte, Systeme, Anlagen in Industrie, Verkehr und Service
  • Sensorsysteme in Wertschöpfungsketten (Überwachung und Optimierung von Produktions- und Logistikprozessen)

2. Energieversorgung und -einsparung

  • Autarke Energieversorgung durch mechanische, thermische, Strahlungs- und andere Wandler
  • Energiegewinnung und optimierte Verteilung im Netz
  • Energiespeicherung in Batterien und Superkondensatoren zur Bufferung
  • Energieverbrauchsminimierung durch Hardware und Software
  • Energieeinsparung mit Hilfe von Sensorsystemen

3. Drahtlose Sensorsysteme

  • Drahtgebundene und drahtlose Sensornetzwerke
  • Betriebssysteme für Sensornetzwerke
  • Netzarchitekturen (Struktur, Datenweiterleitung, daten- und ereigniszentrierte Kommunikation, Speicherung im Netz, Fernprogrammierung)
  • Sicherheit im Netz (physische Sicherheit, Datensicherheit)
  • Selbstorganisation, Robustheit, Fehlertoleranz
  • Leistungsarme Schaltungstechniken
  • Konditionierung und Kalibrierung von Sensorsignalen
  • Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lebensdauer von Sensorsystemen
  • Echtzeitsysteme
  • Datenspeicherung
  • Protokollumsetzung und Verschlüsselung (incl. Standards)

4. Sensorsysteme im Verkehrswesen

  • drahtlose und drahtgebundene Sensorsysteme in Verkehrssystemen
  • Sensorsysteme im Kraftfahrzeug und zur Kommunikation zwischen Kraftfahrzeugen sowie Kraftfahrzeugen und Infrastruktur
  • Sensorsysteme in Flugzeugen und Bahnsystemen
  • Sicherheitstechnik, Antiterrorsysteme (Überwachung von Personen und Objekten — stationär und mobil)

5. Sensorsysteme zur Haus- und Gebäudeautomatisierung

  • Haus- und Gebäudeautomatisierung
  • Automatische Verbrauchserfassung von Energie und Medien
  • Hausgeräteautomatisierung

6. Sensorsysteme zur Zustandsdiagnose und Zustandsüberwachung für Personen und deren individuellem Umfeld

  • Telemedizin (insbesondere Telemonitoring)
  • Arbeit in Haus und Garten
  • Freizeit, Wellness
  • Freizeit- und Leistungssport
  • Individuelle Sicherheit (Safety) in allen Bereichen
  • Kinder und ältere Menschen
  • Netzwerksysteme für Safety und Security

7. Humane und Gesellschaftliche Aspekte des massenhaften Einsatzes von Sensorsystemen

  • Schnittstelle Mensch-Sensorsystem
  • Akzeptanz allgegenwärtigen Monitorings (Datenschutz versus Sicherheit und Bequemlichkeit)
  • Umweltaspekte und Energiebilanz
  • Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) auf dem Gebiet der Sensorsysteme
  • Veränderung von Arbeitsinhalten (etwa Kraftfahrer, Büro- oder Industriearbeiter) und Qualifizierungsanforderungen
  • Langfristige Konsequenzen der drastischen Arbeitsproduktivitätssteigerung in Folge des durchgängigen und massenhaften Einsatzes von Sensorsystemen
  • Militär- und sicherheitspolitische Konsequenzen

Programmkomitee:

  • Bernd Junghans, Simtek GmbH, Dresden (Vorsitz)
  • Gerhard Banse, Institut für Technikfolgenabschätzung GmbH, Karlsruhe
  • Lutz-Günther Fleischer, Leibniz-Institut für interdisziplinäre Studien (LIFIS)
  • Uwe Meinberg, FhG-Anwendungszentrum für Logistiksystemplanung und Informationssysteme, Cottbus
  • Norbert Meyendorf, FhG-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren, Dresden
  • Horst Symanzik, Bosch Sensortec GmbH, Reutlingen
  • Hans Richter, IHP, Frankfurt (Oder)
  • Gert Wangermann, Leibniz-Institut für interdisziplinäre Studien (LIFIS)
  • Bernd Wilhelmi, Jenoptik AG, Jena

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