14. Leibniz-Konferenz – Sensorsysteme 2012

Sensorsysteme 2012

18. – 19. Oktober 2012
Best Western Hotel am Schlosspark, 09577 Lichtenwalde (Sachsen), Deutschland

Veranstalter:

LEIBNIZ-INSTITUT für interdisziplinäre Studien e.V. (LIFIS)
Schloss Lichtenwalde

in Zusammenarbeit mit First Sensor AG, Berlin

Programminhalte:

Die Konferenz über Sensorsysteme findet im Zweijahresrhythmus bereits zum vierten Mal statt. Die vorangegangenen Konferenzen haben den interdisziplinären Dialog über dieses Zukunftsthema befördert und lebhaftes Interesse bei den Teilnehmern und darüber hinaus gefunden. Ermutigt durch die positive Resonanz des Fachpublikums möchte das LIFIS diese Tradition mit der 14. Leibniz-Konferenz – wiederum in Lichtenwalde – im Oktober 2012 fortsetzen.

Sensorsysteme haben in den vergangenen Jahren, wie erwartet, eine weitere stürmische Verbreitung gefunden. In immer mehr Bereichen menschlicher Tätigkeit – wie der Gebäude-, Verkehrs- und Industrieautomatisierung, der Medizintechnik, Logistik, im Sicherheitsbereich, in der Militärtechnik, Umwelttechnologie und -überwachung sowie der Präzisionslandwirtschaft – haben diese technischen „Sinnesorgane“ zu enormen Produktivitätssteigerungen, Qualitätsverbesserungen, Kostensenkungen und teilweise völlig neuen Lösungen für komplexe Entwicklungsprobleme geführt. Aktuell stellen die Themen Energie – sowohl im Hinblick auf Energieeinsparungen, z.B. in der Gebäudeautomatisierung, als auch in der Optimierung der Energiebereitstellung, speziell für erneuerbare Energien – sowie Elektromobilität große Herausforderungen dar.

Der hohe Grad an Interdisziplinarität, der mit der weiteren Entwicklung und Verbreitung von Sensorsystemen einhergeht, wird deutlich, wenn man die wechselseitige Durchdringung von Sensorsystemen mit so hochaktuellen Gebieten wie Mikrosystemtechnik, Smart Systems, Nano- und Biotechnologie betrachtet. Dazu sind insbesondere in LIFIS ONLINE (www.lifis-online.de) in den letzten Jahren einige hochinteressante Beiträge von Teilnehmern der Leibniz-Konferenzen veröffentlicht worden.

Der Markt für Sensorsysteme bleibt ein „Wachstumstreiber“ für die Industrie mit weit überdurchschnittlichen Wachstumsraten. Die weitere Entwicklung dieses Marktes erfordert heute und zukünftig vielfältige wissenschaftliche Vorleistungen einer ganzen Reihe technisch-naturwissenschaftlicher Fachgebiete, aber auch den gesellschaftlichen Diskurs über die Voraussetzungen und Konsequenzen dieser Technologie für die Gesellschaft. Juristische, ethische und ökonomische Probleme, die sich mit der wachsenden Anwendung immer leistungsfähigerer Sensorsysteme ergeben, sind vorausschauend zu diskutieren und dafür geeignete Lösungen vorzuschlagen.

Die Breite und Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten von Sensorsystemen ist groß und vergrößert sich zunehmend. Der Markt ist daher sehr fragmentiert; das bietet jedoch ausgezeichnete Chancen für hoch spezialisierte kleine und mittelständische Unternehmen. An die Entwicklung der System- und Netzwerkkomponenten werden ständig neue Anforderungen gestellt: minimale Herstellungs- und Betriebskosten, zeitlich nahezu unbegrenzter energieautarker Betrieb, höchste Zuverlässigkeit und Sicherheit sowie minimale Baugröße und minimaler Energieverbrauch – Forderungen, die für den wirtschaftlichen Erfolg von Sensorsystemen entscheidend sind. Deshalb werden vielfältige Entwicklungen für Miniatursensoren, extrem energiesparende Hard- und Software-Lösungen, autarke Energiegeneratoren und selbstorganisierende Netzwerke weltweit energisch vorangetrieben. Das öffnet ein weites Feld für Innovationen, insbesondere an den Schnittstellen unterschiedlicher Fachbereiche und -disziplinen. Dies in Fortsetzung der vorgegangenen Leibniz-Konferenzen zu initiieren und zu fördern ist der hauptsächliche Zweck auch der 14. Leibnizkonferenz.

Programmschwerpunkte:

1. Anwendung von Sensorsystemen

  • Industrieautomatisierung
  • Umweltmonitoring
  • Sicherheitssysteme
  • Verkehrsmittel und -systeme
  • Haus- und Gebäudeautomatisierung
  • Energieerzeugung, insbesondere erneuerbare Energien
  • Ambient assisted living
  • Medizin und biologische Applikationen

2. Herstellung von Sensorsystemen

  • MEMS-Sensoren
  • Optische Sensoren
  • Foundry-Optionen
  • Aufbau- und Verbindungstechniken
  • 3D-Technologien

3. Sensorintegration

  • Integration von Sensoren in Werkstoffe und Bauteile
  • Smart Materials
  • Sensorzuverlässigkeit und Sensorselbstüberwachung
  • Applikationen integrierter Sensoren

4. Energieversorgung und Kommunikation von autonomen Sensorsystemen

  • Autarke Energieversorgung durch mechanische, thermische, Strahlungs- und andere Wandler
  • Energiegewinnung und optimierte Verteilung im Netz
  • Energiespeicherung in Batterien und Superkondensatoren zur Bufferung
  • Energieverbrauchsminimierung durch Hardware und Software
  • Drahtgebundene und drahtlose Sensornetzwerke
  • Selbstorganisation, Robustheit, Fehlertoleranz
  • Sicherheit im Netz (physische Sicherheit, Datensicherheit)

5. Humane und gesellschaftliche Aspekte des massenhaften Einsatzes von Sensorsystemen

  • Schnittstelle Mensch-Sensorsystem
  • Akzeptanz allgegenwärtigen Monitorings (Datenschutz versus Sicherheit und Bequemlichkeit)
  • Juristische Aspekte der ubiquitären Elektronik (z.B. „ambient assited living“ – AAL oder Fahrerassistenzsysteme in der Autoindustrie)
  • Umweltaspekte und Energiebilanz
  • Chancen für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) auf dem Gebiet der Sensorsysteme
  • Veränderung von Arbeitsinhalten und -abläufen (z.B. Beschäftigte in Verwaltung, In-dustrie und Landwirtschaft, medizinisches Personal, Kraftfahrer) und Qualifizierungs-anforderungen
  • Langfristige Konsequenzen der drastischen Arbeitsproduktivitätssteigerung in Folge des durchgängigen und massenhaften Einsatzes von Sensorsystemen
  • Militär- und sicherheitspolitische Konsequenzen

Programmbeirat:

  • Bernd Junghans, Leibniz-Institut für interdisziplinäre Studien (LIFIS), Dresden
  • Gerhard Banse, KIT, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse, Karlsruhe
  • Gerald Gerlach, TU Dresden
  • Jürgen Berger, VDE/VDI, Berlin
  • Volker Kempe, SensorDynamicsAG, Graz/Österreich
  • Peter Krause, First Sensor AG, Berlin
  • Norbert Meyendorf, FhG-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren, Dresden
  • Thomas Otto, FhG ENAS, Chemnitz
  • Hans Richter, IHP, Frankfurt (Oder)
  • Andreas Schütze, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
  • Gert Wangermann, Leibniz-Institut für interdisziplinäre Studien (LIFIS), Berlin
  • Bernd Wilhelmi, Jenoptik AG, Jena

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